Die Welt die niemals war

Sie saß gerade an ihrem Computer und wählte "Spiel starten". Eine Computerstimme hieß sie Willkommen und bot ihr Hilfe für ihre erste Charaktererstellung an.

Vilja irrte nun schon eine Weile durch die Wüste, vorbei an alten längst vergessenen Tempeln, welche die Wüstenstürme zu großen Teilen verdeckt hatten. Obwohl sie regelmäßig Sand in die Augen bekam, brannte es doch nicht und mit einem einzelnen Blinzeln war die Welt wieder klar. Irgendwann hört sie das Rauschen, und dann sah sie es, das Meer. Schnell lief sie zu den Ufern und da sah sie es zum ersten Mal: ihren eigenen Charakter. "Die Welt die niemals war." flüsterte die Sentinel.

Das Rauschen von Wellen und das Kreischen der Möwen dröhnte aus den schwarzen Kopfhörern, während Ischu mit nackten Zehen durch den Sand wanderte. Ihr war fast so, als könnte sie den Sand wirklich fühlen, die Gischt der See und das Salz schmecken.

Name, Rasse, Klasse.... wie lange hat es gedauert? "Herzlichen Glückwunsch! Als Gewinner des Games Contest "Nowhere" erhalten Sie ein einmaliges Geschenk. Sie finden es in ihrem Inventar. Wir wünschen ihnen nun viel Spaß in "Der Welt die niemals war"!" Die Computerstimme beendete ihre Ansage und sie konnte nun endlich die Welt betreten.

Kurz flogen die Worte des Intros nocheinmal an ihr vorbei. Untergegangene Rasse..., in der Wüste verschollen...., nur wenige schaffen den Schritt in die Welt.....
Man hätte es auch anders formulieren können, doch legte dieses Spiel scheinbar großen Wert auf eine schöne Fantasywelt ind die man sich reindenken konnte. Nun, wenn sie es so wollten, das Charakterdesign des seltenen Sentinels lies jedenfalls nicht zu wünschen übrig und auch die Items waren ersten Klasse.

Sie spürte den Wind, hörte das Rauschen eines Wasserfalls, roch die klare Luft. Als sie die Augen öffnete befand sie sich am Rande einer Insel die in der Luft schwebte. Um sie herum befanden sich noch viel mehr kleinere Inselgruppen. Der Name des Ortes an dem sie sich nun befand hieß "Destinys Island".

Nun gut, durch das Startgebiet hatte sie sich ja mittlerweile gekämpft, nun war natürlich die Frage wie von hier weg kam, schließlich lag eine endlose Welt mit neuen Herausforderungen und Monstern vor ihr. Nocheinmal schloss Vilja die Augen, dachte an die Welt die hinter ihr lag, die Welt hinter dieser Welt. Sie würde fortan nur noch in den Erinnerungen existieren. Die Erfahrungen von da schienen ihr hier nur nicht viel zu helfen, das Interface war völlig anders aufgebaut und auch das Skillsystem war nach gänzlich neuen Schwerpunkten aufgebaut. Wie sollte sie sich hier nur eingewöhnen? Doch nichts desto trotz kehrte sie in die Realität zurück, irgendwo, am Horizont war ein grüner Schimmer zu sehen, also lief sie immer an der Küste entlang, hin zu dem tropischen Wald, der sie dort erwartete.

Sie öffnete ihr Inventar und schaute sich das Geschenk an. Sie zog an der Schleife und.... eine komplette Ausrüstung, extra für sie erschien.
Ausgerüstet mit super Equip zog sie los in diese neue freie Welt. Wer weiß was auf sie erwartete?

Der Urwald rückte näher und näher, bis sie schließlich von seinen feuchten Blättern umfangen wurde. Das brüllen fremder Ungeheuer wurde laut und ein brutales Lächeln stahl sie kurz über das feuerrote Gesicht. Na hauptsache sie hielten auch was sie versprachen und damit setzt sie ihren Weg fort.

Lenneth erkundete ihr Gebiet und hörte sich alte Legenden der Walküren an. Der Sage nach befand sich ein großer Schatz in einem Urwald, nicht weit von den Inseln. Jeder der sich dahin wagte sein nie wieder zurück gekehrt. Für Lenneth war dies ein willkommenes Abenteuer nach ihrem Geschmack. Jetzt brauchte sie nur noch ein paar andere Spieler überzeugen sich ihr anzsuchließen....


Lenneth:

Ein Troll sprang auf Vilja zu, während sich ihr kleiner Zerberus mit einem wilden raubkatzen ähnlichem Monster biss und kratzte. Sie lächelte fast etwas unschulid, zog den Dolch aus ihrem Gürtel und rammte ihm den Monster in den Bauch. Dieser taumelte zurück, lies jedoch nicht locker. Schnell legte sie den roten Bogen an, zielte und schoss ihm direkt in den Kopf. Der Troll sank in die Knie und fiel schließlich zu Boden. Das Spiel war verdammt realitätsnah, das mochte sie. Das feindliche Monster, wohl das Pet ihres Gegners löste sich auf.
Vilja besiegte Trústrä erschien kurz dort, wo wohl der Chat war und verschwand wieder.
Kurz plünderte sie die Leiche, doch er hatte nicht viel von Wert mit, einzig ein paar silberne Münzen konnte sie in ihre Tasche verstauen, das Inventar blieb wohl unangerührt wenn man starb.

Lenneth zog mit ihrer gegründeten Gruppe von Helden oder vielleicht auch Todesmütigen los um den legendären Schatz zu finden. Doch zuerst mussten sie die Inseln hinter sich lassen. Der Weg war lang und voller Monster.

Vilja hatte schon vor einiger Zeit ein Heulen wahrgenommen und näherte sich diesem nun beständig. Als wieder einmal einen der mächtigen Palmwedel zur Seite schob, wurde vor ihr ein tiefer, dunkler Schlot sichtbar. Der Wind, der durch diese Höhle blies, erzeugte das Heulen. Zerberus zog etwas ängstlich an ihrere Hose und jeder seiner drei Köpfe bedeutete ihr, sie mögen doch umkehren. Kurz überlegte sich die Sentinel, ihm nachzugeben, entschied sich jedoch für nein. Mutig trat sie einen Schritt vorwärts, und dann nocheinen. Ihre vom Feuer erleuchtete Haut verursachte einen leichten Wiederschein an den Wänden, sonst war es stockfinster. Welche Gefahren wohl vor ihr lagen?

Endlich hatten sie ihn erreicht. Lenneth und ihre Gruppe betraten die grüne Hölle und wappneten sich gegen das, was auch immer kommen mag. Sie selbst war eine Kriegerin und ging mutig voran. Ein Priester, Magier und Assasin unterstützten sie bei ihrem Vorhaben. Sie alle waren ungefähr auf der gleichen Stufe und zusammen kamen sie mühelos voran. "Wir müssen vorsichtig sein! Hier in dieser Gegend wird es keinen Händler geben, dem wir Zaubertränke oder Ausrüstungsgegenstände abkaufen könnten.... Wir müssen unser Bestes geben!" Lenneth sprach die Worte vorsichtig aus und ihre Mitstreiter stimmten dem zu. Als sie einen Eingang zu einer Höhle fanden blieben sie stehen. Etwas heulte laut auf.

Zwar hatte Vilja dem Boss, der sich groß vor ihr aufbaute, einen schweren Schuss kurz neben dem Herzen verpasst, doch war dieser zu schnell nah gekommen und hatte sie mit einem seiner mächtigen Tatzen an die Wand befördert. Tiefe Kratzer begannen auf ihrer Brust zu bluten, vor ihr stand eine Art oranger Tieger, er war bestimmt 4 Meter hoch. Hilfesuchend sah sich sich nach Zerberus um, doch der hatte alle Mühe die normalen Mobs, die während dem Kampf erschienen waren, im Zaum zu halten. Mit leicht verschwomenem Blick zog sie in tödlicher entschlossenheit ihren Dolch und wartete, dass der Gegner auf sie zukam.

"Was immer es ist, macht euch bereit!" Lenneth stürmte in die Höhle und fand sich binnen weniger Sekunden in einem großen Raum wieder in der ein riesiges Monster sich aufbaute und offenbar sein Opfer schon gefunden hat. "Das ist die legendäre Bestie Varuna!" schrie Lenneth durch das heulen und brüllen der Monster. Nicht nur Varuna, sondern auch kleinere Monster haben sich in dieser Höhle versammelt. Lenneth rannte mir ihrer Gruppe zu dem anderen Spieler und griff die Bestia Varuna mit ihrer Axt an.

Doch es kam anders als gedacht. Eine Gruppe von Spielern stürmte in die Höhle, allen voran ein Mädchen fast ganz in weiß, das sofort mit ihrere mächtigen Axt auf den Feind hieb. Vilja kämpfte sich auf die Beine und auch ihr Blick wurde wieder klar. Schnell steckte sie den Dolch wieder in seine Tasche, zückte ihren nun etwas ramponierten Bogen und erledigte mit wenigen geschickten Schüssen Zerberus Gegner, damit dieser frei wurde und sich ebenfalls auf die Bestie stürzen konnte. Wieder legte die Jägerin einen Pfeil auf den Bogen, ziele und schoss der zu groß geratenen Mietz einen Pfeil direkt ins rechte Auge.

Ischu rückte ihre Laute auf dem Rücken zurecht, musterte noch einmal ihr Spigelbild und ihre kurzen Beine, nickte und machte auf dem Absatz kehrt. "Alsooooo wo gehts weiter?" Ein Dschungel erstreckte sich in der Ferne. Achselzuckend stapfte der abgebrochene Zwerg los.

Zusammen schlugen sie auf das Monster ein und schon bald zog es sich winselnd zurück. Doch Lenneth wusste das sich das wahre Geheimnis des legendären Schatzes nur durch den Tod des Wächters offenbart werden konnte. Also setzte sie zum letzten Hieb an.

Vilja schoss einen Pfeil nach den anderen, doch die Bestie wollte einfach nicht zu Boden gehen. Schwer verwundet zog sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit zurück, doch die Kriegerin lies ihr keine Ruhe und setzte erbarmungslos nach. Schließlich brach das Monster mit einem Leidensschrei zusammen. Erschöpft lies die Senitel ihren Bogen sinken und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

Die Bardin stolperte über die verschlungenen Wurzeln und Steine. In der Ferne ertönten Kampfgeräusche und neugierig pirschte sich die Gnomin heran. Eine Gruppe kämpfte gegen eine gewaltige Katze, welche gerade krachend zu Boden ging. Mit einem Räuspern stimme die junge Kurze ein ermunterndes Lied an und bombte die Lebensenergie der beiden Kämpfer wieder nach oben.

Lenneth fühlte aufeinmal wie eine große Kraft ihren Körper durchflutete und vernichtete mit ihren Gefährten und der Senitel den Wächter. Als das Biest zu Boden fiel war Lenneth erstmal wie geschockt. Das war eindeutig der schwerste Kampf bis jetzt den sie je bestreiten musste. Gut, ihr Level war auch noch nciht so hoch, doch für ein Startgebiet war dieses Monster sehr stark gewesen. Nicht auszudenken was ohne die anderen passiert wäre..... Und wo kam dieser plötzliche Powerschub her? Lenneth drehte sich zu den anderen um und fragte die vier: "Alles okay mit euch?"

Erschöpft sank Vilja auf die Knie und streichelte Zerberus, der angelaufen kam und nun seinen Kopf in ihren Schoß legte. Sie zog ein Stück Fleisch aus ihrer Tasche und gab es ihr, als ein lieblicher Gesang ertönte. Sofort fühlte sie wie neue Kraft sie durchströmte und der Mut sich ihrer zermarterten Seele bemächtigte. Ausgeruht stand sie wieder auf und Zerberus wedelte fröhlich mit dem Schwanz.
"Ich danke euch, edle Helden." Sprach sie ruhig und verbeugte sich kurz. Es hieß Rollenspiel würden hier auch die Spieler hoch schätzen.

Ischu hob eine Augenbraue und läcchelte amüsiert. "War mir ein Vergnügen. Wäre es möglich, dass ich mich eurer trauten Runde anschließe?" fragte die Bardin höflich und lies die Melodie verklingen.

Lenneth schaute zu der Bardin und musste lächeln. Sie hatte noch nie eine gesehen, sondern nur von Geschichten her. Valküren können keine Barden werden, die Fähigkeit mit Musik zu kämpfen und zu heilen bleibt ihnen ein Geheimnis. "Gern geschehen.." wandte sie sich zu der jungen Senitel. Mit einem Blick auf die Bardin fügte sie hinzu: "Mein Truppe und ich sind auf der Suche nach einem legendären Schatz der irgendwo hier verschollen sein muss. Wenn du magst kannste du gerne mitsuchen, aber der Schatz gehört am Ende mir. Es ist sehr gefährlich hier, wieso bist du eigentlich alleine hier? Jeder weiß das dieser Wald verflucht ist...." damit wandte sie isch wieder an die Senitel.