Götter der Schwafelrunde

Der Olymp liegt still, die Bäume rauschen leicht, wann kommen wohl die ersten Götter?

Idun

Die Göttin der ewigen Jugend lief in einem leichten, tänzelnden Schritt mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht einen mit Marmorsäulen gesäumten Weg entlang. Ein kleiner Vogel flog neben ihr her und sang ein heiteres Lied. In der Ferne sah sie bereits die goldene Halle und war froh nach dem langen Weg von Asgard endlich im Olymp angekommen zu sein. Sie schaute sich um ob im Park schon jemand zu sehen war, doch sie schien die Erste zu sein. Wenn sie einen Termin hatte, brach sie immer sehr zeitig auf um auch rechtzeitig anzukommen. (Was meistens viel zu zeitig ist)
Als sie vor den Stufen des Gebäudes stand, umwehte ihre Nase ein widerlicher Gestank. Sie hielt sich sofort die Nase zu. Das Tor stand offen und als sie hinein sah zeichnete sich in ihrem Gesicht pures Entsetzen ab. Was war hier nur geschehen? Sie beschloss zunächst draußen auf der Terrasse auf die anderen Götter zu warten. Durch diesen Schmutz würde sie sich mit ihrem wundervollen güldenen Kleid niemals bewegen. Leicht grummelnt nahm sie auf einer Bank platz. Dort musste sie wenigstens den Gestank nicht ertragen und konnte vor der Versammlung die Sonne noch etwas genießen.

Aphrodite saß auf einem kleinem Stuhl in ihrem Gemach und schaute durch das Fenster in ihren Garten. Hier wirlte alles immer so friedlich und viel zu oft dachte sie an die "alten" Zeiten. An die Zeiten in denen Götter noch gebraucht wurden. In denen die Menschen sie verehrten und es immer etwas zu tun gab. Mancmal vermisste sie diese Zeiten, manchmal auch nicht. Die Neuzeit hat ihre Vorzüge keine Frage, doch hauptsächlich war es ihr nur einfach langweilig. Sie wusste nichts mit der Zeit anzufangen, außer auf die Schwafelrunde zu warten. Aphrodite stand auf und sah sich um. Sie wusste nicht was sie tun sollte also ging sie in ihren Garten um die Zeit bis zur Schwafelrunde draussen zu genießen.

Saxnot saß allein im Wald und versuchte sich zu erinnen. Irgendwas hatte er vergessen, er wusste nur nicht was. Er stand auf und lief eine große Runde, entlang der Baumlinie der Lichtung auf der er saß. Eine Runde, Zwei Runden,... er konnte sich einfach nicht erinnern. Er nahm sein Schwert und ritze Symbole in den Grasboden. Das ging so mehrere Stunden. Nichts. Hätte er gestern Abend lieber nicht so viel Met getrunken. Im stillen dachte er so zu sich : "Wird wohl nichts wichtiges gewesen sein, sonst würde ich mich ja daran erinnern. Wenn jemand was von mir will wird er sich sicher nochmal melden." Mit diesem Gedanken im Kopf begann er eine weitere Runde auf der Lichtung.

Vidar

Vidar schlenderte aufmerksam durch den Wald, die Sonne schien durch die Baumkronen, alles sah sehr friedlich aus. Das war seine tägliche Kontrollrunde um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Als er eine ganze Weile gelaufen war, kam er auf eine Lichtung, sie war bekannt dafür, dass die Asen und Wanen gern zum Nachdenken und Entspannen hier her kamen. Es war ein gewohntes Bild, dass er vor sich sah: am Waldrand auf der gegenüberliegenden Seite lief Saxnot eine Runde nach der anderen und hatte wahrscheinlich, wie es ihm doch das eine oder andere Mal passierte, wiedermal etwas wichtiges vergessen und versuchte sich daran zu erinnern.
"Hoffentlich hat er nicht vergessen, dass heute die Schwafelrunde stattfindet", dachte er bei sich. Er persönlich fand diese Zusammenkünfte für sich selbst nicht sonderlich bereichernd.
Bis dahin war allerdings noch etwas Zeit und Vidar streunte weiter über die Lichtung durch den Wald. Er war es gewohnt, einsam zu sein und fühlte sich so auch ziemlich wohl, daher hatte er auch kein sonderlich großes Verlangen danach, zu seinem älteren Bruder hinüber zu gehen.

Seth schlenderte etwas gelangweilt durch die Straßen des nächtlichen Kairos, seinen Arm lässig um die Schultern irgendeiner blonden, hübschen Touristin gelegt, die ihn nun schon seit geschlagenen zwei Stunden anhimmelte. Irgendwie waren die Sterblichen einfach nicht mehr das, was sie früher einmal gewesen waren. Außerdem ärgerte er sich insgeheim, dass er nicht aufhören konnte, sich um Ra zu sorgen. Im Endeffekt war der trottelige Gott doch selbst Schuld, und Toth konnte sich doch auch mal um ihn kümmern. Und dennoch, er schaffte es nicht sich auf die bevorstehende Nacht zu freuen. Aber wie sollte er Ra finden? Der konnte überall sein. Aber war da nicht noch was? Stimmt, die Schwafelrunde stand ins Haus und Ra lies sich diese Zusammenkünfte eigentlich nicht entgehen. Vielleicht würde ja auch sein Neffe da sein, so oder so, wenn er nicht da wäre würde er ihm wieder einmal besuchen müssen und einen kleinen Krieg gleich mitnehmen. Gleichgültig nahm der Gott der Wüste den Arm von der Blondine die ihn verwundert anschaute. "Sorry, du bist mir zu langweilig." Brummte er vor sich hin, steckte die Hände in seine Jeans und verschwand im Getümmel, um schließlich, in irgendeiner dunklen Gasse zu verschwinden.
In einem kleinen Sandsturm reiste er schnell hinauf gen Götterwelt meterialisierte sich erst im Olymp wieder aus den Sand. Kurz sah sie der Kriegsgott um, wo war er? Egal, er folgte einigen Gängen und stieß dann schließlich auf den Hauptgang. Er nahm beliebig eine Richtung und als er den Ausgang erreicht hatte, bemerkt er, dass es die Falsche gewesen sein musste. Oder doch nicht? Auf einer Bank saß eine blonde Göttin irgendeiner anderen Religion. Also, wie... Idun! Genau, er hatte sich bei weitem nicht alle Namen gemerkt, aber die der hübschen Göttinen hatte er behalten.
Langsam schlenderte er zu der Schönheit und setzte sich lässig neben sie, achtete aber darauf ihr nicht zu nahe zu kommen, aber auch nicht zu weit weg. "Wann geht es eigentlich los?" Fragte er, wandte seine goldenen Augen ihr zu, und legte eines seiner charmantesten Lächeln auf.

Hermes saß gerade an einer seiner neuesten Kreationen, als er auf die Uhr schaute. "Och nicht doch.... Ich kann unmöglich heute dahin gehen, nicht bevor dieses Prachtexemplar hier fertig gestellt wird." Er sah seine Kreation an und musste sich selbst einmal wieder loben. Auch wenn es noch nicht fertig ist, sah es einfach schon jetzt genial aus. Hermes drehte ein paar Runden um sich von allen Seiten zu vergewissern. Dann stand er da, nickte, schaute noch ein paar Minuten und..... "Arrrggghhh das gibt es doch nicht! Es ist scheußlich, scheußlich" Ein Haufen Fetzen, Mülll!"

Indra

Indra durchstreifte einen Wald und kam nach einer Weile auf den mit Marmorsäulen gesäumten Weg. Er lief diesen Weg entlang, wobei sein Mantel im Wind schon fast um ihn tanzte und kam zu den geöffneten Toren und schaute hinein. Er traute seinen Augen kaum. "Ich glaube ich habe das letzte Mal was verpasst wenn es immer noch so aussieht..." Er drehte sich um die eigene Achse und nahm jetzt erst den Gestank wahr der aus der Halle kam. Der Schwarzhaarige verließ sehr schell die Tore des Saals und sah sich eine Weile um ob schon jemand da war und wie es schien war er einer der ersten. Indra sah zu der Terrasse hinüber und sah da schon eine der Göttinnen sitzen und einen Mann den er noch nicht so ganz zuordnen konnte, er überlegte eine Weile ob er sich zu den beiden gesellte entschied sich aber dann doch dagegen da sein Umgang mit Frauen sowieso zu wünschen übrig lies und er wollte sich jetzt noch nicht unbedingt blamieren. Also nahm er mit einer der Marmorsäulen vorlieb und lehnte sich an diese. Er schloss die Augen und genoss die Sonnenstrahlen in seinem Gesicht. [b][u]

Artemis

Artemis streichelte durch das weiche Fell einer ihrer Hirschkühe. „Gib gut auf dich acht meine Schöne!“ flüsterte die junge Frau, warf das Haar zurück und starrte in den Himmel. /Herrin? Es ist Zeit./ hauchte eine Stimme in dem Kopf der Blonden. Sie musterte die Bärin hinter sich und nickte. „Ich weiß.“ mit einem Kellertiefen Seufzen wandte sich die Göttin der Jagd um und stapfte den schmalen Waldweg entlang. /Wieder diese verdammten Männer treffen..../
Die weißen Hallen kamen in Sicht. Fast schon schweren Herzen zwang Artemis ihre Füße voran. Doch zu ihrem Unbehagen entdeckte sie Idun, mit deren Gegenwart sie noch Leben konnte, doch am schlimmsten war es für sie Seth zu sehen. Angewidert verzog sie das Gesicht, sah es jedoch als ihre Pflicht an sie wenigstens zu grüßen. „Seid Gegrüßt. Sind ja noch nicht viele da....“ bemerkte die Blonde und versuchte so freundlich zu klingen wie es die Gegenwart des ägyptischen Gottes zuließ. „Idun, strahlend wie immer.“ sie nickte der anderen Frau höflich zu, vermied es jedoch Seth anzusehen.
Artemis schnupperte, warf einen Blick auf das Chaos im Inneren des großen Saals und schüttelte entnervt den Kopf. „Was für ein Schweinestall....“

Idun

Oh du meine Güte, ach du liebes Bisschen, Seth sah wie immer atemberaubend aus. Idun war ganz hin und weg von seinen goldenen Augen, diese Frisur, diese langen Haare, was für ein Körperbau, und die schicken Klamotten. Der Anblick dieses Mannes war immer wieder faszinierend und zog sie vollkommen in ihren Bann. Sie war wahrscheinlich eine der wenigen mit denen Seth noch nicht zusammen war. Auf der einen Art fand sie das gut, dann gefährdete sie ihren guten Ruf nicht, doch auf der anderen Seite wollte sie schon gerne mal ...
Natürlich, sie wurde rot, das musste ja passieren. Wie peinlich, sie wollte sich am liebsten verstecken. Sie wusste nicht was sie sagen sollte also brachte sie auf seine Frage wann es los ginge, nur ein "in einer Stunde" hervor und darauf gleich ein "nen Apfel?" und dies dann aber nur noch ziemlich schüchtern. Dabei hielt sie Seth in einem gewissen Abstand einen ihrer mitgebrachten goldenen Äpfel unter die Nase.
Sie ließ den Blick ein wenig an ihm vorbeischweifen und sah an einer Marmorsäule einen Gott in einem rotem Mantel stehen. "Hm hatte der nicht mal versucht mich anzusprechen? Hach dieser Mantel", dachte sie bei sich.
Nunja sie blickte zurück zu Seth und fragte ihn als sie sich wieder ein klein wenig gefasst hatte: "Weist du was hier los war? Das sieht ja unglaublich aus hier, und stinkt sicher bis nach Niflheim! In diese Halle werde ich heute bestimmt nicht reingehen."

In diesem Moment kam auch grade Artemis den Weg entlang und grüßte sie beide. Idun freute sich die griechische Jagdgöttin wiederzusehen und grüßte sie mit einem fröhlichen "Hallo meine Liebe!" zurück.

Aphrodite

Die Göttin der Liebe und Schönheit wandelte durch ihren Garten und sang leise vor sich hin. Endlich war die Zeit rum und sie konnte sich auf den Weg machen. Sie wollte nie die Erste aber auch nie Letzte sein, die in der Runde ankommt, also ist jetzt der wohl der richtige Zeitpunkt gekommen, um nicht ganz allein auf den Rest zu warten. So machte sich Aphrodite auf den Weg.

Als sie im Olymp ankam, durchschritt sie die Hallen und schaute sich um. Nostalgie befall sie hier immer. Antike Gemälde und Reliefs erinnerten sie an die alten Zeiten.. wo waren die nur geblieben? Als sie in der Halle, die für die Schwafelrunde vor Jahrtausenden zugeordenet wurde musste sich einen kurzen Aufschrei unterdrücken. Sie starrte in die Halle und fragte dann bloß: "Was ist denn hier passiert?" Sie schaute die schon angekommenen Götter an, erwartete jedoch keine Antwort. "Nein, in diesen Saustall werde ich bestimmt keinen einzigen Fuß setzen! Macht das mal endlich wer sauber?"

Saxnot

Nach einem langem Marsch erreichte Saxnot den Olymp. Er war etwas müde doch das störte ihn nicht, war es doch für in eine Art Dauerzustand. Mit großen Schritten erklomm er die letzten Stufen bis zu den Heiligen Hallen in denen die anderen Götter bestimmt schon auf ihn warteten, oder schlimmer: sie hätten bereits ohne ihn angefangen.

Endlich am Versammlungsort angekommen sah er von weiten schon die anderen warten, "Warum sind sie alle draußen und nicht", wie er zumindest erwartete ,"bereits in der Halle heftig am diskutieren und streiten?". Er sah Idun und Seth beisammen stehen und platze, ganz sein Art, zwischen die beiden und sagte: "Was'n hier los? Noch gar nicht angefangen? Ich weis das ich nicht alzu pünktlich bin aber ihr hättet doch ruhig ohne mich schon anfangen können!"

Vidar

Als er seine Kontrollrunde beendet hatte ging er schnell nach Hause und warf sich seinen Umhang über die Schultern. /Also dann, auf gehts./ Wenig enthusiastisch machte er sich auf den Weg zum Olymp. Als er schon ein Stück des Weges hinter sich gelassen hatte, sah er einige Meter vor sich seinen Bruder Saxnot laufen. Dieser schien es ziemlich eilig zu haben und Vidar glich seine Schrittgeschwindigkeit seiner an. Er wollte nicht verpassen wie es sein Bruder immerwieder schaffte vollkommen ungelegen in Menschen (bzw. Götter-)mengen hereinzuplatzen und sich einzumischen. Das konnte Vidar nie verstehen, er als ziemlich ruhige Person würde nie auf die Idee kommen jemanden einfach so anzuquatschen. Als sie dann, einer nach dem anderen den Ort der Schwafelrunde erreichten, passierte das, was er sich schon ausgemalt hatte. Vidar stellte sich an irgendeine Säule, wunderte sich über den Gestank und darüber das alle draußen standen.